Mount St. Helens von
Thomas Sävert
Mount St.Helens 09. Mai 2006
Mount St.Helens 09. Mai 2006 (Dan Dzurisin, Cascades Volcano Observatory, USGS)

Mount St.Helens 08. März 2005
Mount St.Helens 08. März 2005 (Robert Singleton)

Mount St.Helens 08. März 2005
Mount St.Helens 08. März 2005 (USGS)

Mount St.Helens 19.Mai 1982
Mount St.Helens 19. Mai 1982 (USGS)

Vulkane im Nordwesten der USA
Vulkane im Nordwesten der USA (USGS)

Livebild Mt. St. Helens
Livebild Mt. St. Helens / USA
(Mount St. Helens National Volcanic Mon.)


Webcambild Mt. St. Helens 04.10.04
Ausbruch am 04. Oktober 2004
(Mount St. Helens National Volcanic Mon.)


Fliege vor webcam
Diese Fliege wollte auch mal mit auf das Vulkanbild...

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Allgemeines über den Vulkan:
Am 18. Mai 1980 brach der Mount Saint Helens im Nordwesten der USA bei Portland und Seattle aus. Eine Serie von Erdbeben ging der Eruption voraus, gefolgt von einem Totalzusammenbruch der Nordseite des Berges mit einem gewaltigen Erdrutsch. Diese Lawine ging einher mit einer riesigen Explosion, die innerhalb weniger Sekunden mehr als 700 Quadratkilometer Wald zerstörte und eine dunkle Wolke aus Asche und Rauch bis in 24 Kilometer Höhe trieb. Insgesamt 57 Menschen kamen bei dem Ausbruch ums Leben. Weil sich die Explosion in einer leicht zugänglichen Region der USA ereignete, war der Mount St. Helens ein Studienobjekt für zahlreiche Wissenschaftler, die dabei die Gelegenheit hatten, die Geologie eines aktiven Vulkans zu erforschen und die Auswirkungen sowie die Erholung der Natur nach dem Ausbruch zu dokumentieren. Mehr zum Vulkan folgt...

Der Mount St. Helens befindet sich etwa 80 Kilometer nordöstlich von Portland, Oregon, im US-Bundeststaat Washington auf 46.20 N und 122.18 W. Der Berg ist derzeit etwa 2.549 Meter hoch, vor der Explosion im Jahre 1980 war er rund 400 Meter höher. In der Vergangenheit gab es immer wieder größere Ausbrüche, zum Beispiel zwischen 1600 and 1700, etwa 1800-1802, 1831, 1835, 1842-44(?), etwa 1847-1854, 1857 und dann erst wieder im Jahre 1980.

Nach dem sehr starken Ausbruch im Jahre 1980 kehrte wieder relative Ruhe ein - von geringerer Aktivität wie Dampfemission und kleinen Eruptionen wie im Jahre 1990 abgesehen. Asche- und Dampfwolken zeigten sich gelegentlich über dem Vulkan, auch kleinere pyroklastische Ströme (gefährliche Lawinen aus sehr heißem Material und Dampf) traten auf. Mehr als 24 Jahre nach der starken Explosion befürchteten Wissenschaftler Ende September 2004 einen neuen Ausbruch des gefährlichen Vulkans, da sich die Erdbebentätigkeit unter dem Vulkan deutlich erhöht hat. Zahlreiche Beben zwischen der Stärke 2 und 3 erschüttern den Berg, am 30. September auch Beben bis zur Stärke 3,3. Über die Stärke des möglichen Ausbruchs herrschte Unklarheit, auch wenn viele Wissenschaftler eher eine schwache bis mittlere Eruption erwarten.

Am Abend (MESZ, 12:15 Uhr Ortszeit) des 01. Oktober 2004 brach der Vulkan dann aus. Die Eruption dauerte etwa 24 Minuten. Eine Wolke aus Gas und Asche stieg mehrere Kilometer hoch in den Himmel, Lava spuckte der Vulken allerdings nicht aus. Auch in Portland war die Wolke über dem Vulkan sichtbar. Am 02. Oktober wurde die zweithöchste Warnstufe 3 ausgerufen und die Umgebung um den Berg wurde evakuiert. Betroffen waren die Besucherplattform (etwa 8 km vom Berg entfernt) und erste bewohnte Gebiete. Wissenschaftler erwarteten in Kürze einen weiteren, möglicherweise auch stärkeren Ausbruch. Zudem hob sich der Lavadom (Deckel über der heißen Magma) innerhalb weniger Tage um rund 30 Meter.

Am Abend (MESZ) des 04. Oktober 2004 brach der Vulkan gegen 18:45 Uhr MESZ wieder aus. Offensichtlich handelte es sich dieses Mal um einen stärkeren Ausbruch, die Asche- und Dampfwolke reichte bis etwa 5,5 Kilometer hoch. Nach ersten Erkenntnissen des Geologischen Dienstes der USA (USGS) mischte sich heiß%es Material aus dem Vulkan mit Wasser oder Schnee/Eis und löste die Wolke aus Dampf und Asche aus. Für die Region östlich und südöstlich des Vulkans wurde eine Warnung herausgegeben wegen des zu erwartenden Ascheregens. Für die Umgebung des Vulkans wurden Flugbeschränkungen erlassen, der Flugbetrieb auf dem internationalen Flughafen in Portland selbst lief aber weitgehend normal. Nach Angaben der Wissenschaftler vor Ort war es nicht die große Eruption, vor der weiterhin gewarnt wird.

Am folgenden Tag, den 05. Oktober, brach der Vulkan ab etwa 18:00 MESZ (09:00 Ortszeit) erneut aus. Der Ausbruch war etwas länger anhaltend und die Wolke über dem Vulkan enthielt dieses Mal mehr Asche. Die Aschewolke trieb nach Nordosten. Danach kam der Vulkan wieder zur Ruhe und auch die Erdbebentätigkeit ließ deutlich nach. Daher wurde der Vulkanalarm am 06. Oktober auf die Warnstufe 2 heruntergestuft. Viele Experten erwarten nun wochen- oder monatelange, leichte Aktivität mit meist kleineren Ausbrüchen. Ein großer Ausbruch wird aber weiterhin nicht ausgeschlossen.

In der Nacht zum 07. Oktober stieg gegen 02:30 MESZ erneut eine Dampfwolke auf, die Erdbebenaktivität blieb aber recht schwach. Danach gab es nur noch leichte Dampfemissionen und gelegentliche Erdbebenaktivität. Am 12./13. Oktober erreichte die 1.300 Grad heiße Magma im Krater die Oberfläche, auf den nächtlichen Bildern der Webcam war dann immer wieder ein heller Schein zu sehen, wenn die Dampfwolke über dem Vulkan von der Lava erleuchtet wurde. Gelegentlich stand eine Dampfwolke über dem Berg, größere Ausbrüche blieben aber aus. Die Warnstufe 2 wurde zunächst aufrechterhalten. Im November 2004 blieb der Vulkan aber recht ruhig.

Am 27. November 2004 erschütterte ein vulkanisches Erdbeben der Stärke 3,1 den Lavadom, der sich seit einiger Zeit neu gebildet hatte. Auch im Dezember und bis in den Februar 2005 hielt die geringe Aktivität im Vulkan an, immer wieder zeigte sich eine kleine Dampfwolke über dem Krater.

Am 08. März 2005 erfolgte dann am späten Nachmittag gegen 17:25 Uhr (Ortszeit, nachts mitteleuropäischer Zeit) ein neuer Ausbruch. Der Vulkan stieß größere Mengen Asche und vor allem Dampf kilometerweit in den Himmel, die Wolke reichte zeitweise bis etwa 8,5 Kilometer über dem Vulkangipfel und damit etwa 11 Kilometer über Meeresniveau. Vor dem Ausbruch wurden am Dienstag im Bereich des Vulkans zahlreiche Erdbeben der Stärke 2,5 auf der Richter-Skala registriert. Mehr zum Ausbruch auch hier:
Bericht des USGS

In den Jahren 2006 und 2007 blieb der Vulkan weitgehend ruhig, nur selten zeigte sich geringe Aktivität. Im Januar 2008 zeigten sich wieder Dampfwolken, während leichte Erdbeben auftraten. Im Februar 2011 wurde das bisher stärkste Beben im Bereich des Vulkans seit 1981, also seit etwa 30 Jahren, registriert. Es erreichte die Stärke 4,3. Im November 2015 wurde bekannt, dass unter dem Vulkan gigantische Magmakammern entdeckt wurden.

Nachrichten zum Vulkan:
Rock Slab Growing at Mt. St. Helens Volcano (09.05.06)
Diskussion und Bilder im Schweizer Sturmforum
kgw.com - Oregon and SW Washington News
Cascade Range Current Update (USGS)
"Real-Time" Hydrologic Monitoring (USGS)
Spiegel Online, 01.10.04
Spiegel Online, 28.09.04
Mt. St. Helens rumbles to life again (WKYC, 18.01.08)
Rebirth of Mount St. Helens (American Profile, 06.05.10)
Mount St. Helens Timeline (Statesman Journal, 14.05.10)
Moderate quake rumbles near Mount St. Helens (FOX43, 15.02.11)
Gigantische Magmakammern unter Mount St. Helens (Spektrum, 06.11.15)
Bis zum nächsten großen Knall (Spektrum, 28.02.18)

Live-Bilder vom Vulkan:
Mount St. Helens National Volcanic Mon.

Aktuelle Erdbeben im Bereich des Vulkans:
Recent Mount St. Helens Earthquakes

Weitere Links zum Vulkan:
PNSN Recent Events by PNSN
USGS Cascade Volcano Observatory
Mount St. Helens National Volcanic Monument
Mount St. Helens - Linkliste des USGS
Events Leading Up to the May 18, 1980 (USGS)
Weitere Links zum Mt. St. Helens

Bilder / Luftaufnahmen:
Astronaut Photography of Earth
Mount St. Helens, October 2008 (NASA, 01.01.09)
30th Anniversary of the Eruption of Mt. St. Helens (NASA, 18.05.10)
Life Reclaims Mount St. Helens (NASA, 20.10.13)
Mount St. Helens at 35 (NASA, 16.05.15)
An Astronaut’s View of Mount St. Helens (NASA, 22.07.18)
Mount St. Helens (NASA, 18.05.20)
The Floating Logs of Spirit Lake (NASA, 01.11.21)
Quartet of Snowy Cascade Volcanoes (NASA, 25.12.22)

Satellitenbilder:
Montag, 04. Oktober, 20:00 MESZ (groß)

Andere Vulkane im Kaskadengebirge:
Mount Rainier
Mount Hood



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